Bondo
«Ich habe vom schlimmen Bergsturz im Schweizer Dorf gehört. Als Folge der Erderwärmung durch Treibhausgase hat die Zahl der Bergstürze und Schlammlawinen weltweit zugenommen. In tief liegenden Gebieten werden sie von starken Regengüssen ausgelöst, in den Alpen durch das Auftauen des Permafrostes. Grosse Flächen dieses gefrorenen Bodens befinden sich in der Arktis. Beim Auftauen beginnen Bakterien, Pflanzenreste im Boden zu zer-setzen, was zusätzliche Treibhausgase freisetzt. Ein Teufelskreis.»
Trump
«Nach seiner Wahl zum US-Präsidenten habe ich einige Monate intensiv mit Donald Trump kommuniziert. Nachdem er den Ausstieg aus dem Pariser Klimavertrag bekannt gegeben hatte, sah ich keinen Grund mehr dazu. Wenn Sie fragen, was ich ihm jetzt noch zu sagen habe, reichen zwei Worte: Tritt zurück!»
Die USA
«Amerika verändert sich rapide, was Umweltfragen betrifft. Gerade hat der grösste Automobilhersteller, General Motors, angekündigt, in naher Zukunft nur noch Elektroautos zu produzieren. Die Industrie für erneuerbare Energie ist heute die mit dem am schnellsten wachsenden Arbeitsmarkt. Erstmals gehen ökonomisches Wachstum und Luftverschmutzung nicht mehr Hand in Hand. Die Welt befindet sich in einem frühen Stadium einer Nachhaltigkeits-Revolution mit der Grössenordnung der industriellen und der Geschwindigkeit der digitalen Revolution.»
Pariser Klimavertrag
«Die USA werden ihre Verpflichtungen wahrnehmen und mithelfen, die von Menschen verursachte Erderwärmung zu reduzieren. Trump müssen wirumschiffen. Viele Wirtschaftsführer, Gouverneure, Bürgermeister und Bürger sind auf meiner Seite. Hinzu kommt: Der früheste Termin, um legal aus dem Vertrag austreten zu können, ist für die USA der erste Tag der nächsten präsidialen Amtszeit in drei Jahren.»
Indien
«In meinem neuen Film ‹An Inconvenient Sequel› ist zu sehen, wie ich an der Pariser Klimakonferenz Indien mit ins Boot zu holen versuche, indem ich ihnen spezielle Konditionen für den Bau von Sonnenkollektoren organisiere. Indien hat seinen Energieplan nach der Konferenz dramatisch umgestaltet und vergangenes Jahr 37 Kohleminen und zahlreiche Kohlekraftwerke geschlossen. Aus Wind und Sonne gewonnene Energie ist in Indien ohne Subventionen bereits signifikant günstiger als solche, die aus der Verbrennung von Kohle und Gas entsteht. Das ist ein grosser Schritt, denn rund 65 Prozent der Luftverschmutzung entstehen in Entwicklungsländern.»
Terrorismus
«Ich befand mich in Paris, als es zu den Anschlägen kam. Am Fusse des Eiffelturms haben Musiker und andere Prominente mit mir fürs Klima-Abkommen geworben. Die Tragödie hat die Stimmung am Gipfel, für den in derselben Stadt zwei Wochen später die ganze Welt zusammenkam, total verändert. Jeder Staatsvertreter begann seine Rede mit einer Beileidsbekundung an die Menschen in Frankreich und lobte die Entschlossenheit, trotzdem nach vorne zu blicken. Die Attacken haben dazu geführt, dass die Konferenz mit der Ernsthaftigkeit geführt wurde, die sie verdiente. Es hat sich der Eindruck verschärft, dass wir an einem Scheideweg stehen. Wir haben die Wahl zwischen einem destruktiven Pfad in eine dunkle Zukunft und einem konstruktiven Weg in eine bessere Welt.»
Veganismus
«Vor fünf Jahren habe ich mich einen Monat lang vegan ernährt. Einfach, um es auszuprobieren. Weil ich mich so gut fühlte in dieser Zeit, bin ich gleich dabei geblieben. Ich möchte aber nicht für Veganismus Werbung machen. Wenn Sie sich vorstellen, wie gross der Widerstand gegen Elektroautos war, dann stellen Sie sich vor, wie ein Mann reagiert, wenn man ihm sein Steak wegnimmt.»
Eigeninitiative
«Es ist mir klar, dass nicht jeder so viel Einfluss auf die Klimapolitik nehmen kann wie jemand mit meinem Bekanntheitsgrad und meinem Beziehungsnetz. Aber die Eigeninitiative von jedem Einzelnen ist enorm wichtig. Wenn ich gefragt werde, was man konkret tun kann, antworte ich: Gebrauchen Sie erstens Ihre Stimme, und setzen Sie sich mit guten Argumenten durch bei Diskussionen über Klimafragen – sei es an Ihrem Arbeitsplatz, in der Schule Ihrer Kinder, in der Gemeinschaft, in der Sie leben. Zweitens: Unterstützen Sie Politiker und alle Staatsangestellte, die determiniert sind, die Klimakrise zu lösen. Drittens: Signalisieren Sie Baufirmen und Produktdesignern, dass Sie Nachhaltigkeit bevorzugen. Das können Sie alleine mit Ihrem Konsumverhalten tun.»
Vernunft
«Als Umweltaktivist bin ich ein Vorbild. Ich fahre einen Tesla und probiere, ein möglichst vernünftiger Mensch zu sein. Aber ich habe ein heimliches Laster: Auf eine heisse Dusche verzichte ich nur ungern.»
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